Gastvortrag: Sarah Buhl, M.Sc. (TU Chemnitz)
Im Rahmen unseres Kolloquiums laden wir Sie herzlich zum Gastvortrag von Frau Sarah Buhl (Technische Universität Chemnitz), zum Thema „Der Einfluss egalitärer Ideologien auf die Wahrnehmung und Bewertung von geschlechterbasierter Ungleichheit“ ein.
Der Vortrag findet am 23.01.24, von 14.15 – 15.45 Uhr, in Präsenz im Seminarraum 2.219 in der Nägelsbachstr. 49b in Erlangen statt.
Abstract:
Obwohl die Gleichstellung der Geschlechter das rechtlich verankerte Ziel zahlreicher staatlicher und überstaatlicher Institutionen ist und als Indikator sozialer Gerechtigkeit gilt, ist das Konzept schwer greifbar und von Uneinigkeit darüber geprägt, wie groß das tatsächliche Ausmaß geschlechterbasierter Ungleichheit ist und wie dieser entgegengewirkt werden sollte.
In diesem Vortrag möchte ich aufzeigen, wie Ideologien durch ihren Einfluss auf die Wahrnehmung und Bewertung von gruppenbasierter Ungleichheit zu dieser Uneinigkeit beitragen und inwieweit diese Wahrnehmungs- und Bewertungsprozesse von tatsächlich vorhandener Ungleichheit beeinflusst werden.
Zunächst werde ich einen Überblick über das sozialpsychologische Konzept von gruppenbezogenen (Anti-)Egalitarismus geben und aktuelle Studien vorstellen, die den Einfluss egalitärer Überzeugungen auf sozial-kognitive Prozesse untersuchen. Im Anschluss daran werde ich meine darauf aufbauenden Studien vorstellen, die sich insbesondere damit auseinandersetzen, welchen Einfluss Kontextfaktoren auf den Zusammenhang zwischen egalitären Überzeugungen und der Wahrnehmung von geschlechterbasierter Ungleichheit haben.
Im Anschluss daran möchte ich gerne diskutieren, welche Implikationen meine vorläufigen Befunde für unsere aktuellen Diskurse über Gleichheits- und Geschlechternormen haben, welche zukünftigen Forschungsfragen sich daraus ergeben und wie wir darauf aufbauend ein besseres (sozialpsychologisches) Verständnis von egalitären Ideologien und Zielen entwickeln können.