Selbstenthüllung (in Akteurs- vs Beobachterperspektive)
Thema
Akteur-Beobachter-Unterschiede in der wahrgenommenen Selbstenthüllung durch persönliche Mitteilungen (Dissertationsprojekt)
Kurzbeschreibung
Die Mitteilung persönlicher Informationen an andere (sog. „Selbstenthüllung“) ist ein zentraler Aspekt der Entwicklung privater Beziehungen. Empirische Studien haben jedoch gezeigt, dass wir bei uns selbst (als Handelnde bzw. Akteure) andere Informationen als „selbstenthüllend“ einstufen als bei anderen (als Rezipienten bzw. Beobachter).
Dieses Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit selbstenthüllenden Informationen und mit der Frage, ob diese von Akteur vs. Beobachter unterschiedlich wahrgenommen werden. Theoretischer Hintergrund ist dabei die Konzeptualisierung der zwei Basisdimensionen („Big Two“) der sozialen Urteilsbildung: agency (Fokus auf der Durchsetzung eigener Interessen und der Verwirklichung individueller Ziele) und communion (Fokus auf der Gemeinschaft und der Verwirklichung von Gruppenzielen). Aufbauend auf dieser Konzeptualisierung wird untersucht, inwiefern der Inhalt einer Mitteilung (agentisch vs. kommunal) beeinflusst, als wie selbstenthüllend diese von Akteur vs. Beobachter beurteilt wird. Ein weiteres Ziel der Arbeit ist zudem eine genauere Analyse des Zusammenhangs zwischen Selbstenthüllung und interpersoneller Attraktion bzw. Sympathie. Aus den Ergebnissen lassen sich u. a. praktische Implikationen für die Freundschaftsentwicklung ableiten.
Ansprechpartner:
Daniela Bernhardt
Qualifikationsarbeiten im Rahmen des Projektes
Romina Bachner: Wie viel verraten persönliche Werte über uns selbst und andere? Ein Vergleich zwischen Freunden und Unbekannten.